CollCare Depression
Collaborative Care for Depression (CollCare Depression)
Frühe Versorgung von Patienten/Patientinnen mit Depressionen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit
Für Patienten/Patientinnen mit Depressionen ist es in Deutschland vielerorts schwierig, zeitnah eine psychiatrische und/oder psychotherapeutische Behandlung zu erhalten. Hausärzten/Hausärztinnen kommt bei der Behandlung von Depressionen eine zentrale Rolle zu: Sie sind meist erste Anlaufstelle für Patienten/Patientinnen und kennen die Patientinnen/Patienten oft schon lange. Aufgrund der Versorgungsbarrieren sind Hausärzte/Hausärztinnen aber häufig allein für die Behandlung depressiver Patienten/Patientinnen zuständig bzw. müssen lange Wartezeiten bis zur Psychotherapie überbrücken.
Die Studie CollCare Depressione findet in Kooperation mit der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) des BKH Lohr statt und möchte untersuchen, welche Barrieren in der Zusammenarbeit und der Versorgung von Patienten/Patientinnen mit Depressionen auftreten. Im Rahmen der Studie hat die PIA Lohr eine neues Versorgungsprogramm und eine neue Kooperationsstruktur etabliert. Hausärzte/Hausärztinnen im Main-Spessart-Kreis können nach einem positiven Screening Patienten/Patientinnen mit depressiven Symptomen unmittelbar an die PIA überweisen. Dort erhalten die Patienten/Patientinnen über 12 Wochen Gruppen- und Einzelpsychotherapie sowie bei Bedarf Medikation. Zudem findet für Hausärzte/Hausärztinnen im Main-Spessart-Kreis eine Fortbildung zum Thema Depressionen statt.
In der wissenschaftlichen Begleitung fokussieren wir uns v.a. auf die Erfahrungen interdisziplinärer Zusammenarbeit und die Evaluation der neuen Kooperationsstruktur, um Möglichkeiten der Verbesserung von interdisziplinärer Zusammenarbeit und Versorgung von psychischen Erkrankungen aufzuzeigen.